Das Bundeskabinett hat heute das Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 beschlossen. Damit plant die Bundesregierung sicherzustellen, dass Deutschland seinen Treibhausgas-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 reduzieren kann. Dieses Ziel wurde im Jahr 2007 gesetzt.
Dieses Maßnahmenpaket ist dringend nötig, denn Deutschland hinkt in Sachen Klimaschutz hinterher. Bisher wurde lediglich eine Minderung von 24 Prozent erreicht. Ein Grund, zu handeln.
Mit diesem Paket werden wir unsere Klimaschutz-Anstrengungen im Vergleich zu den letzten 15 Jahren verdreifachen. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks.
Ohne Volldampf zum Klimaschutzziel?
22 Millionen Tonnen CO2 sollen bei der fossilen Energieproduktion eingespart werden. Das hat das Bundeskabinett in dem Maßnahmenkatalog festgesetzt. So will Deutschland eine proaktive Rolle spielen.
Doch der Kohlestrom ist nur ein Bestandteil des Aktionsprogramms. Ein weiterer Maßnahmenbereich ist die Energieeffizienz. Dort soll der Ausstoß von Treibhausgasen um etwa 30 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich gesenkt werden. Man will dieses Ziel durch die Förderung energetischer Baumaßnahmen erreichen. Der “Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz” (NAPE) soll mithilfe des Wirtschaftsministeriums erarbeitetet werden.
Im Verkehr sollen bis zu 10 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, in der Landwirtschaft bis zu 3,6 Millionen Tonnen. Die Abfallbranche soll rund 3 Millionen Tonnen Treibhausgase zusätzlich vermeiden.
Klimaschutz ist eine große Gemeinschaftsaufgabe. Darum ist es wichtig, dass alle Bereiche ihren Beitrag leisten. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks.
Bisher erreicht: 24 Prozent
Durch den Zusammenbruch der Industrien in Ostdeutschland konnten die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 14 Prozent gesenkt werden. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien brachte weitere 11 Prozent. Doch vor allem der Anstieg der Kohleverstromung stoppt die Treibhausgasreduktion. Sogar ein Negativtrend wurde erreicht: Seit 2009 nahmen die Emissionen wieder zu.